Internationales Doktorandenkolleg Philologie
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Dissertationsprojekt Giovanni Zaniol

The commentary on Dante’s Commedia by Alberico da Rosciate (c. 1290-1360): edition of the ms. Bergamo, Biblioteca civica "Angelo Mai", Cassaforte 6.1

Ziel des Forschungsprojekts ist die Erstellung einer kritischen Ausgabe des Kommentars zu Dantes Commedia, der von dem italienischen Juristen Alberico da Rosciate (ca. 1290-1360) verfasst wurde. Die Edition wird anhand des Manuskripts durchgeführt, das in der Stadtbibliothek von Bergamo aufbewahrt wird (ms. BERGAMO, Biblioteca civica "Angelo Mai", Cassaforte 6.1). Der Kommentar von Alberico (der heute noch teilweise unveröffentlicht ist, obwohl er schon früher erforscht wurde) ist bemerkenswert wegen der Fülle von Auspielung auf Rechtsquellen, die der Jurist in die Glossen zum Text von Dantes Gedicht einfügte. Dank dieses Juristen wird also das Erbe der juristischen Tradition zu einem integralen Bestandteil der exegetischen Arbeit an Dantes Commedia; in gleicher Weise und zur gleichen Zeit wird in seinen juristischen Werken (vor allem den Commentaria zum Corpus iuris civilis und dem Dictionarium iuris) die literarische Gestalt zu einer wichtigen integrativen Autorität zur Unterstützung der juristischen Argumentation.
Das Projekt will einen entscheidenden Beitrag zur Kenntnis des Dante-Kommentars von Alberico auf internationaler Ebene leisten und Impulse für die Analyse der Verbindungen zwischen Literatur und Recht im Zeitalter des ius commune geben, indem es ein Zeugnis von höchstem Interesse sowohl für die Rechtsgeschichte als auch für die Geschichte der Exegese der Commedia und der Werke Dantes aufwertet. Es soll auch die Forschungsarbeiten vervollständigen, die im Rahmen des Promotionsstudiums in vergleichenden und europäischen Rechtsstudien an der Universität Trient durchgeführt wurden. Diese Arbeit ist in die Doktorarbeit eingeflossen, die dem Dante-Kommentar von Alberico zum Inferno gewidmet ist, der aus dem in Bergamo aufbewahrten Manuskript überliefert ist: Darin wurde der Text des Manuskripts zum ersten Gesang, der bisher völlig unveröffentlicht war, zum ersten Mal geboten.

Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Lepsius (LMU)